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Das Krokodil


Die Be 3/6 III mit der Betriebsnummer 13302 wurde im Jahre 1926 in Betrieb genommen und für den Güterzugsdienst am Gotthard eingesetzt. Sie stammt aus der Serie Be 6/8’’’ 13301-13318 (früher Ce 6/8’’’ 14301-14318), der dritten und letzten Ausführung dieses Typs. Gebaut wurde sie in den Jahren 1925-26, der mechanische Teil von der Firma SLM und die elektrische Ausrüstung von MFO.

Technische Daten der
Ce 6/8’’’ 14302
(heute Be 6/8’’’ 13302)


  • Baufirma: MFO/SLM
  • Stückzahl gebaut: 52 (1xCe 6/8’, 33x Ce 6/8’’, 18x Ce 6/8’’’)
  • Baujahre Ce 6/8’’’: 1926-1927
  • Triebachsendurchmesser: 1350mm
  • Laufraddurchmesser: 950mm
  • Getriebeübersetzung: 1:4,03
  • Anzahl Fahrmotoren: 4
  • Dienstgewicht: 131t
  • Reibungsgewicht: 108t
  • Nutzstrombremse: ja
  • max. Anfahrzugkraft am Rad: 30’000kg
  • Stundenzugkraft am Rad: 19’000kg
  • Stundenleistung am Rad: 2460PS
  • Stundenleistung an der Welle: 4x490kW
  • Stundenwerte bei 35km/h
  • Dauerleistung am Rad: 2200 PS
  • Dauerleistung an der Welle: 4x440kW
  • Dauerwerte bei: 38km/h
  • max. Geschwindigkeit: 65km/h
Die Lokomotive besteht aus drei Hauptteilen: zwei miteinander gekuppelte Triebgestelle und eine darauf abgestützte Brücke mit dem Lokomotivkasten. Im Lokomotivkasten befinden sich der Hauptschalter, der Transformator mit geerdetem Mittelpunkt bei der Sekundärwicklung sowie die beiden 23-stufigen Schalter für die Steuerung der Motoren, ferner der Ventilator mit der Umwälzpumpe für das Transformatorenöl und der 36V-Generator für die Ladung der Batterie, welche ihrerseits den Steuerstromkreis und die Beleuchtung speist. Die Führerstände sind an den Enden des Mittelteils untergebracht und durch einen Seitengang miteinander verbunden. Jedes Drehgestell besitzt drei gekuppelte Triebachsen, von denen die mittlere ein Seitenspiel von 2x25 mm hat, und eine Bissellaufachse mit 2x70 mm Auslenkungsmöglichkeit. Die Zentrierung erfolgt durch Blattfedern. Zum Ausgleich der Achsdrucke werden die Tragfedern der zweiten und dritten Antriebsachse sowie die erste Antriebsachse mit der Laufachsabstützung durch Ausgleichshebel miteinander verbunden.

Die vier Triebmotoren der Lok sind paarweise zwischen der ersten und zweiten Triebachse im Triebdrehgestellrahmen angeordnet. Die von den Motoren abgegebene Leistung überträgt sich mittels schrägverzahnten Zahnrädern auf die Kurbelscheibe. Der bekannte Schrägstangen-Antrieb übernimmt an der Kurbelscheibe das Drehmoment und gibt die Kraft auf die Triebräder weiter. Die Lokomotivbrücke ist in jedem Triebgestell in einer Drehpfanne und auf federnden Druckstützen gelagert.

In den Vorbauten sind die Triebmotoren mit den aufgebauten Ventilatoren, die Wendeschalter sowie die Bremsdrosseln und der Kompressor für die Druckluft eingebaut. Die Triebräder werden einseitig durch Druckluft mit zwei Klötzen (ursprünglich einteilig, in den Fünfzigerjahren umgebaut) gebremst, während die Handbremse nur auf ein Triebgestell wirkt. Die Lokomotive besitzt auch eine elektrische Nutzbremsung nach MFO-Bauart mit Nebenschlusserregung. Die zwei Wendeschalter (je einer pro Motorengruppe) haben vier Stellungen, nämlich Rückwärts, Aus, Vorwärts und Bremse vorwärts. Der Antrieb erfolgt elektropneumatisch. Ein an der Schaltwalze angebrachter Luftmotor mit Differentialkolben wird von drei Elektroventilen gesteuert. Im Notfall können die Wendeschalter auch von Hand umgesteuert werden oder, wenn eine Motorengruppe abgeschaltet werden muss, auf Stellung ‘Aus’ verriegelt werden. Die Ein-Phasen-Reihenschlussmotoren sind pro Triebgestell elektrisch in Serie geschaltet. Die Spannung an den Motorklemmen beträgt bei Stufe 1 75V, bei Stufe 23 470V.

Die 18 Lokomotiven der Serie Ce 6/8’’’ wurden 1953 ohne grosse Anpassungen für grössere Zugsgewichte zugelassen, wobei die Höchstgeschwindigkeit auf 75 km/h heraufgesetzt und damit die Bezeichnung von Ce 6/8’’’ auf Be 6/8’’’ geändert wurde. Die maximale Geschwindigkeit wurde in den letzten Jahren wieder auf 65 km/h reduziert, da die grossen Abnützungen des Triebwerkes in keinem Verhältnis zur Leistungssteigerung standen. Die Bezeichnung wurde aber nicht mehr angepasst.